Es ist schon frustrierend, nicht wahr? Du scrollst durch deine alten Leads, stößt auf ein abgelaufenes Immobilieninserat und denkst dir: „Da war doch Potenzial!“ Vielleicht war der Preis zu hoch, vielleicht war das Timing daneben – oder vielleicht war einfach nicht die richtige Person an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit. Was auch immer der Grund war, die Gelegenheit ist noch nicht ganz verloren. Oft beginnt der zweite Versuch mit etwas scheinbar Unspektakulärem: der Betreffzeile deiner E-Mail.
Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Du kannst die beste Nachricht der Welt schreiben – wenn die Betreffzeile nicht zündet, wird sie niemand lesen.
Warum gerade die Betreffzeile alles entscheiden kann
Die meisten Eigentümer, deren Inserat abgelaufen ist, sind schon durch einige Gespräche mit Maklern durch. Manche sind enttäuscht, manche frustriert, viele skeptisch. Sie wollen nicht schon wieder das Gleiche hören. Deshalb brauchst du eine Betreffzeile, die emotional andockt, ohne aufdringlich zu wirken. Neugierig machen – nicht nerven. Vertrauen aufbauen – nicht verkaufen.
Klingt einfacher, als es ist? Absolut. Aber es geht. Und zwar mit etwas Fingerspitzengefühl, Kreativität und einem Hauch Psychologie.
Was funktioniert – und warum?
Hier ein paar bewährte Formate, die oft die Neugier der Eigentümer wecken:
- „Ihr Inserat ist abgelaufen – was nun?“
Klingt ruhig, neutral, stellt aber eine Frage, die viele sich selbst stellen. Das kann zum Weiterlesen einladen. - „Neuer Plan für Ihr Haus in [Ort]? Ich habe eine Idee.“
Ortsbezug macht’s persönlich. Und „Ich habe eine Idee“ klingt nicht wie ein Verkaufstrick, sondern wie ein echtes Gesprächsangebot. - „Können wir mal ehrlich reden?“
Unkonventionell. Funktioniert gut, wenn du dich als ehrlicher Partner und nicht als „noch ein Makler“ positionieren willst. - „Was andere Makler nicht geschafft haben – ich schon?“
Etwas provokant, aber manchmal genau das, was nötig ist, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wichtig: Der Ton in der Mail muss dann empathisch bleiben, sonst wirkt’s arrogant. - „3 Dinge, die den Verkauf Ihrer Immobilie verhindern könnten…“
Der klassische Listen-Stil. Macht neugierig, weil der Empfänger wissen will, ob er was übersehen hat.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Muss ich die Betreffzeile jedes Mal neu schreiben? Kurz gesagt: Nein, aber sie sollte personalisierbar sein. Namen, Stadtteil oder sogar das Jahr des ursprünglichen Inserats – das sind alles kleine Details, die Großes bewirken können.
Worauf du unbedingt verzichten solltest
Klar, es gibt auch Fettnäpfchen. Und zwar nicht zu knapp. Hier ein paar Betreffzeilen, die eher im Papierkorb als im Posteingang landen:
- „Ich bin der Beste auf dem Markt“ – klingt nach Ego, nicht nach Hilfe.
- „Sie haben versagt – ich zeig’s Ihnen besser“ – nein, einfach nein.
- „Verkaufen Sie JETZT!“ – zu aggressiv, zu pushy.
In der heutigen Zeit wollen Menschen überzeugt, nicht überredet werden. Besonders wenn sie schon einen kleinen Verkaufsfrust hinter sich haben. Empathie schlägt Ego – jedes Mal.
Der Ton macht die Musik
Natürlich ist die Betreffzeile nur der Türöffner. Was dann folgt, muss halten, was sie verspricht. Eine ehrliche, sachliche und hilfreiche Nachricht, ohne leere Versprechungen, ist der Schlüssel.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Maklerin aus München schickte einem Eigentümer mit abgelaufenem Inserat eine E-Mail mit dem Betreff: „Was lief schief beim Verkauf in der Sonnenstraße?“ – keine reißerische Wortwahl, aber direkt und persönlich. Der Eigentümer antwortete noch am selben Tag – nicht, weil die Betreffzeile laut war, sondern weil sie echt war.
Du willst Leads aufwärmen, nicht verbrennen. Und [email subject lines for expired real estate listings] sind der erste, leise Schritt in die richtige Richtung.
Fazit: Kleine Worte, große Wirkung
Wenn du das nächste Mal vor einem Stapel abgelaufener Inserate sitzt, überlege dir: Welche Betreffzeile würde dich zum Klicken bringen? Welche Nachricht würde dir ein gutes Gefühl geben – ohne Druck, ohne Floskeln?
Denn am Ende geht’s im Immobiliengeschäft nicht nur um Quadratmeter, Preise oder Provisionen. Es geht um Menschen. Und darum, sie dort abzuholen, wo sie gerade stehen – auch (oder gerade) wenn der erste Versuch nicht geklappt hat.
Also, nimm dir die Zeit. Schreib’s nicht schnell runter. Teste, was funktioniert. Und vergiss nicht: Manchmal reicht eine gute Betreffzeile, um aus einem „Vielleicht später“ doch noch ein „Ja, bitte melden Sie sich“ zu machen.