Energieeffizienz im Altbau steigern: Strategien für nachhaltiges Sanieren

Die energetische Sanierung alter Wohngebäude ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Altbauten, die oft vor 1979 errichtet wurden, weisen im Vergleich zu Neubauten einen deutlich höheren Energieverbrauch auf. 

Die Folge sind nicht nur hohe Heizkosten für die Bewohner, sondern auch ein unnötig großer ökologischer Fußabdruck. 

Eine gezielte Steigerung der Energieeffizienz verbessert jedoch nicht nur die Klimabilanz der Immobilie, sondern erhöht auch den Wohnkomfort und sichert den langfristigen Werterhalt. 

Die Umwandlung eines Altbaus in ein energieeffizientes Zuhause erfordert eine ganzheitliche Planung, bei der alle Komponenten der Gebäudehülle und der Anlagentechnik berücksichtigt werden. 

Die folgenden sechs Maßnahmen sind die effektivsten Hebel, um in alten Wohngebäuden massive Energieeinsparungen zu erzielen.

1. Ganzheitliche Sanierung durch effektive wärmedämmung

Die größte Einzelmaßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz ist die umfassende wärmedämmung der Gebäudehülle. Ungedämmte Fassaden, Dächer, Kellerdecken und oberste Geschossdecken sind für den Großteil der Wärmeverluste verantwortlich. 

Durch die Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) an der Außenfassade, die Dämmung des Dachstuhls und der Kellerdecke wird die Transmissionswärme massiv reduziert. 

Dies minimiert den Heizbedarf und eliminiert Kältebrücken, wodurch nicht nur Energie gespart, sondern auch das Risiko von Schimmelbildung an kalten Innenwänden beseitigt wird.

2. Austausch und Optimierung der Fenster und Türen

Alte Fenster und Türen mit schlechter Verglasung (Einfach- oder altes Doppelglas) sind massive Schwachstellen in der Gebäudehülle, da sie Wärmebrücken bilden und Zugluft zulassen. 

Der Austausch gegen moderne, hochisolierende Fenster mit Dreifachverglasung und gedämmten Rahmen ist unerlässlich. Achten Sie auf einen niedrigen U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient), der die Isolierfähigkeit angibt. 

Diese Maßnahme verbessert die Luftdichtheit des Gebäudes und trägt signifikant zur Senkung der Heizlast bei.

3. Effiziente und zukunftssichere Heizungsmodernisierung

Das Herzstück der Energieeffizienz ist ein modernes Heizsystem. Veraltete Kessel arbeiten oft mit hohem Verlust. Der Umstieg auf eine effiziente Heiztechnologie ist ein Muss. 

Dies kann ein Gas- oder Öl-Brennwertkessel sein, der die Abwärme des Abgases nutzt, oder die Umstellung auf erneuerbare Energien. 

Wichtig ist zudem die Optimierung des Systems durch einen hydraulischen Abgleich und die Installation intelligenter Thermostate, um die Wärmeverteilung im Haus präzise zu steuern.

4. Einsatz moderner wärmepumpen als Schlüsseltechnologie

Der Einbau von wärmepumpen gilt als eine der zukunftssichersten Lösungen für Altbauten, insbesondere wenn eine gute Dämmung vorhanden ist. 

Wärmepumpen nutzen Umweltwärme (aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser) und benötigen nur eine geringe Menge Strom, um diese Wärme auf ein höheres Temperaturniveau anzuheben. 

Sie können so deutlich effizienter arbeiten als herkömmliche fossile Heizsysteme. Der Betrieb in Kombination mit einer Photovoltaikanlage macht das Heizsystem nahezu CO2-neutral.

5. Installation einer kontrollierten Wohnraumlüftung

In energieeffizient sanierten Altbauten, die sehr luftdicht sind, kann ohne aktives Lüften die Feuchtigkeit ansteigen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit Wärmerückgewinnung ist hier die ideale Lösung. 

Die KWL sorgt für einen stetigen Austausch der verbrauchten Raumluft, ohne dass man manuell Fenster öffnen muss und dabei wertvolle Wärme verliert. Die im Abluftstrom enthaltene Wärme wird auf die frische Zuluft übertragen, was bis zu 90 Prozent der Lüftungswärmeverluste vermeiden kann.

6. Nutzung staatlicher Förderprogramme und Beratung

Um die hohen Anfangsinvestitionen einer umfassenden Sanierung zu stemmen, sollten Hauseigentümer unbedingt staatliche Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen. 

In Deutschland bieten die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) attraktive Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen. Voraussetzung dafür ist oft die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater. 

Dieser erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan und hilft, die effektivsten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu planen und die Fördergelder optimal zu beantragen.

Related articles

Share article

Latest articles